Burg Reifenstein, Wipptal

Die Burg Reifenstein im Wipptal, Südtirol

Die Burg Reifenstein befindet sich auf einem Burghügel innerhalb der Gemeinde Freienfeld südwestlich der Stadt Sterzing. Damit ist die Burg, welche zu den besterhaltensten Burgen von ganz Südtirol zählt, innerhalb der Bezirksgemeinschaft Wipptal zu finden.

Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz, kann jedoch im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Die italienische Bezeichnung der Burg Reifenstein lautet „Castel Tasso“.

Geschichte

Die Geschichte der Burg Reifenstein reicht über viele Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Die erste Erwähnung der Burg stammt aus der Jahrhundertwende vom 11. in das 12. Jahrhundert. Hier wurde die Burg im Zusammenhang mit einem Lehen der bayrischen Grafen Lechsgmünd erwähnt. Ab dem Jahr 1110 wurde die Burg als Lehen an die Herren von Stilfes gegeben.

Die Herren von Stilfes bauten die damalige Burg weiter aus und gaben ihr auch den noch heute gültigen Namen „Reifenstein“.

Bis die Burg Reifenstein an das Geschlecht der Herren von Säben Reifenstein überging, hatte diese noch einige Lehensträger. Nach dem Aussterben dieser Herren wurde die Burg von Herzog Sigismund bewohnt, bis sie an den Deutschen Ritterorden im Jahr 1470 verkauft wurde. Dieser war dann auch über mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Auflösung im Jahr 1813 der Eigentümer.

Unter dem Deutschen Ritterorden kam es zu einer baulichen Erweiterung und militärischen Verstärkung der Burg Reifenstein. Unter anderem wurde ein Palas hinzugebaut, der unter anderem eine Burgküche, eine Badestube, hölzerne Schlafverschläge und den „Grünen Saal“ enthält. Der „Grüne Saal“ der Burg Reifenstein ist aufgrund der Wandmalereien und einem geschnitzten Gitter bekannt.

Als sich der Deutsche Ritterorden im Jahr 1813 auflöste, erhielt die Burg die gräfliche Innsbrucker Linie des Hauses Thurn und Taxis. Die Grafen von Thurn und Taxis erhielten die Burg als Entschädigung dafür, dass diese – da sie damals bedeutende Organisatoren des Postwesens waren – das Postregal aufgegeben haben.

Im Laufe der Zeit blieb die Burg von Eroberungen und Zerstörungen verschont, sodass sie sich heute in einem sehr guten Zustand zeigt.

Die Burganlage

Die Burganlage wurde zunächst Anfang des 12. Jahrhundert angelegt, indem der kolossale viereckige Turm erbaut und um diesen eine Ringmauer angelegt wurde. Der Haupthof wurde durch Vorburg bewacht.

Als die Burg erweitert wurde, kam noch der Palas dazu.

Kirchlein St. Zeno

Zur Burg Reifenstein gehört das kleine Kirchlein St. Zeno, welches sich ebenfalls auf dem Burghügel befindet. Dieses Kirchlein wurde erstmal im Jahr 1330 erwähnt. Zu einem Umbau kam es im Jahr 1660.

Auf dem Burghügel wurden bajuwarische Baumsärge gefunden, welche aus der Zeit zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert nach Christus stammen.

Besichtigung der Burg

Die Burg Reifenstein kann im Rahmen von Führungen jährlich von April bis Oktober besichtigt werden. Die Führungen werden sonntags bis freitags angeboten. Samstags ist die Burg – und hier besteht eine Ausnahme zu den meisten Museen und Burgen Südtirols (meist sind diese montags geschlossen) – geschlossen.

Die Führungen, im Rahmen derer insgesamt zehn Räume der Burg gezeigt werden, finden um 10:30 Uhr; 14:00 Uhr und um 15:00 Uhr statt. In den Monaten der Hauptsaison (Mitte Juli bis Anfang September) wird noch um 16:00 Uhr eine zusätzliche Führung angeboten.

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