Warum heißt das Wipptal denn Wipptal?
Nur wenige aus einer unzählbaren Schar von Menschen, die jährlich bei ihrer Reise Richtung Süden den Brenner überqueren, wissen, dass sie sich gerade in dem wunderschönen Wipptal befinden.
Sie überqueren die Staatsgrenze von Österreich nach Italien und sind froh, wenn sie den Brenner hinter sich lassen können. In Gedanken sind sie schon im Urlaub – der „schönsten Zeit des Jahres“. Oder sie ärgern sich noch über die Mautgebühren oder die Vignette.
Doch wenige wissen, wie das Tal heißt und noch weniger wie geschichtsträchtig und landschaftlich beeindruckend das Wipptal ist, sobald man sich ein paar Kilometer von der gigantischen Verkehrsinfrastruktur mit Namen „Brenner“ entfernt.
Die Wippe und das Wipptal
Klar, es muss das Wort Wippe oder das Wippen selbst sein, was die Menschen einst dazu bewogen hat, ihr Tal Wipptal zu nennen. Das Wort löst angenehme Assoziationen aus und passt zu einem Leben der Familien auf den Höfen, wo über Jahrhunderte hinweg eine Generation der anderen folgt – so darf eine ältere Generation immer wieder eine Neue willkommen heißen….
Es klingt schön, aber hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Sprachwissenschaftlern zufolge existierte einst ein Uuipitina. Bevor Sie vergebens versuchen, es richtig auszusprechen – daraus wurde „Vibidenu“ und schließlich dann Vipitenum als Bezeichnung einer römischen Siedlung. Daraus entwickelte sich schließlich der Name Wipptal.
So verlieh nun vermutlich die Bedeutung dieses unaussprechlichen Uuipitina, sprich „zur Pfarre gehörend“, dem Tal den schönen Namen. So war Uuipitina eine Urpfarre und damit ihre bedeutendste Aufgabe das Weitersagen des Evangeliums von Jesus Christus.
Es lohnt sich
Das Wipptal lädt Sie ein und es ist tatsächlich einladend. Auch wenn die Bezeichnung der größten Gemeinde des Tales, die Gemeinde Brenner, uns Reisende eher zur Weiterfahrt bewegt, sollte man sich nicht täuschen lassen. Es ist auch ein grünes Tal und voller einzigartiger Naturwunder.
So beherbergt es eine Klamm, die in Felsen aus weißem Marmor geschnitten ist – die Gilfenklamm. Es sind tosende Wassermassen, die die Klamm hinabstürzen. So kann man nicht anders als voller Ehrfurcht diese Naturgewalten zu bestaunen und sich dabei bewusst werden, wie machtlos der Mensch doch eigentlich ist.
Fahren Sie bitte nicht am reizenden Ridnauntal vorbei! Die Landschaft ist richtig was für die Seele! Und es gibt ein interessantes Museum für Jagd und Fischerei, das im Schloss Wolfsthurn untergebracht ist – einem sehenswerten Schloss im Barockstil.
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Quelle: Bedeutung des Names Wipptal: „ Wipptal“ von Karl Mittermaier/Carla Wild